Der Bierdeckel

Es begann vor ein paar Monaten. An diesem Abend war ich mal wieder bei meinem Mannschaftskameraden im Restaurant Ying-Ying essen. Für Tischtennisspieler klischeehaft natürlich ein Restaurant mit chinesischer Küche. Kurze Zeit später kamen auch einige Spieler des MTV Herrenhausen zu ihrer Saisonabschlussfeier, vor allem von der zweiten und vierten Mannschaft. Da wir uns flüchtig kannten, gesellten sie sich zu mir an den Tisch. Und dies war der Anfang von einem schönen Abend…

Ich bestellte mein Gericht in „tobischarf“. Wer mal scharf essen möchte, dem empfehle ich diese Variante. „Was ist denn tobischarf?“ fragte mich Jürgen. Ich erklärte ihm, dass dies der normale Schärfegrad eines Mannschaftskameraden sei. Für ihn normal, für die meisten nahezu tödlich. Ich brauchte keine Überzeugungsarbeit leisten, Jürgen bestellte sein Rind Szechuan ebenfalls in tobischarf. Das Essen kam und die Tortur ging los. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn, die Nase lief und lief, Tränen bildeten sich in den Augen, und der Mund fühlte sich an als würde jemand ihn mit einem Bunsenbrenner bearbeiten. Unsere sonst so gesunde Hautfarbe wandelte sich und erinnerte schnell an das rot der Feuerwehr. Jetzt noch zwei kleine Hörner oben auf dem Kopf und wir hätten als der Teufel selber durchgehen können. Um diesen Brand zu löschen, orderten wir ein paar Bierchen…
Die Folgen waren absehbar, die Stimmung wurde immer besser und ausgelassener und die Mannschaftsplanungen des MTV für die neue Saison liefen auf Hochtouren! Und ehe ich es mich versah, war ich mittendrin statt nur dabei. Dabei in der Mannschaftsaufstellung der vierten Herren für die Saison 2013/14. Träumen und Visionen wurden freien Lauf gelassen.
Ich versuchte mich aus der Nummer rauszureden. Verwendete Standardfloskeln wie „Ich fühle mich geehrt!“ oder „Ich stehe noch unter Vertrag“ und so weiter und so fort, aber das wurde schlichtweg ignoriert. Am Ende wurde die Aufstellung von Matthias auf einem Bierdeckel verewigt. Angeblich sogar mit meiner Unterschrift wie mir ein paar Tage später mitgeteilt worden ist.

Es war auf jeden Fall ein sehr schöner Abend und ich überlegte ernsthaft zu wechseln. Ich fühlte mich wohl in meinem Verein. Verstehe mich mit allen super! Die Ausrüstung der Geräte und die Halle sind in Top Zustand. Von mir zu Hause habe ich es nur 300 m weit. Und dennoch, es fehlte was, das gewissen etwas, was ich in fast 20 Jahren Tischtennis auf dem Dorfe erlebt habe. Die Atmosphäre, das gesellige Miteinander, einfach das Vereinsleben wie ich es mir vorstelle.

Nach langen Hin und Her, das gar nicht so lang war und nach stundenlangen Beratungen mit Luong entschlossen wir uns beide zu einem Wechsel und bisher haben wir es nicht bereut! Im Übrigen existiert der Bierdeckel immer noch. Matthias brachte ihn vor kurzem mit zum Training. Meine angebliche Unterschrift habe ich nicht entdeckt…

Und für alle Besucher dieser Homepage: Warum MTV Herrenhausen?
…weil es ein Verein mit Charakter ist!!!
…weil hier ein geselliges Vereinsleben groß geschrieben wird!!!
…weil viele engagierte Leute sich um das Wohl des Vereins bemühen!!!
…weil es hier ein geführtes Herrentraining einmal die Woche gibt!!!
…weil die Leute hier einfach klasse sind!!!
…weil es eine gute Mischung aus jung und junggebliebenen gibt!!!

(Sascha Papendorf)
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TT2008 - 17. Aug, 10:55

... und es ist DOCH Deine Unterschrift, Sascha! Daß Du sie nicht wieder erkennst, das mag an dem einen Rosenschnaps liegen, den uns Luong zum Abschluß spendiert hat. ;-)
Ein schöner Artikel, und wenn es auch mit Deiner Aufstellung in der IV. Mannschaft (zunächst) nicht geklappt hat: herzlich willkommen in unserer TT-Abteilung, und ich spiele viel lieber mit Dir als gegen Dich!
(MaR)


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